Einstreu für Käfig und Terrarium der Rennmaus
Einstreu Seite 1 - Überblick Zweck Hygiene Staub Einstreuhöhe Hinweise
Einstreu (Kleintierstreu) ist ein Material, das in der Tierhaltung eingesetzt wird, um den Boden abzudecken und die Ausscheidungen der dort lebenden Tiere aufzunehmen. Für das Rennmaus-Terrarium tritt dieser Zweck in den Hintergrund. Rennmäuse möchten Einstreu (und möglichst viel davon) zum Buddeln und Graben, für den Tunnelbau und um Verstecke einzurichten. Ein Rennmausleben ohne Einstreu ist trostlos!
Bei der Haltung von Rennmäusen erfüllt die Einstreu neben dem Aspekt der Hygiene einen weiteren Zweck: Die Tiere möchten buddeln, Tunnel graben und sich verstecken. Die richtige Wahl der Einstreu ist daher wichtig. Für den Anfang und als Basis reicht die Kleintierstreu aus Weichholzspänen erst einmal aus.
Die Abdeckung des Bodens zur Aufnahme von Ausscheidungen ist der erste Grund für die Einstreu im Käfig und Terrarium. Bei Rennmäusen ist das zweitrangig, weil der Mäusekot sehr trocken ist und von Wüstenrennmäusen nur wenig Urin produziert wird. Für die Rennmaushaltung erfüllt Einstreu einen weit wichtigeren Zweck: Die Tiere möchten darin buddeln, Tunnel graben und wühlen. Die richtige Wahl der Einstreu ist deshalb ganz wichtig. Für den Tunnelbau ist gewöhnliche Kleintierstreu (allein) nicht immer ideal. Für den Anfang und als Basis reicht die Kleintierstreu aus Weichholzspänen aber erst einmal aus.
Welche Einstreu soll man verwenden?
Ganz normale Kleintierstreu ist die erste Wahl und sollte zunächst völlig ausreichen, um den Boden des Terrariums zu bedecken. Sie besteht aus Weichholzspänen, nicht zu verwechseln mit Sägemehl. Für den Bau von Gängen und Höhlen ist sie allerdings kaum geeignet, weil Höhlen in den lediglich locker aufgeschütteten Weichholz-Schnipseln sofort wieder zusammenbrechen. Bei der Wahl der Einstreu berücksichtige ich drei Faktoren: Hygiene, Buddeltrieb der Mäuse und Staubentwicklung. Man hat die Qual der Wahl, bei den vielen Angeboten:
Seite 2 - Übersicht der Materialien
Weichholzspäne, Stroh, Hanfstroh, Reisstroh, Maisstroh, Maisblätter, Waldboden, Rinde, Heide, Überstreu, Carefresh, Schilf, Gräser, Papierflocken, Papierwolle, Kokosfasern, Baumwollschoten, Exotenstreu, Spielstreu, Papierwolle, Zeder-Überstreu, Kokosfasern, Textilfasern, Papierstreifen, Holzwolle, Plospan, Grundstreu, Hobelspäne, Heu, Stroh, Wiesenheu, Streifen der Küchenrolle. Eine nähere Beschreibung der geeigneten Einstreu und Beimischungen, die ich in der Fotoübersicht zusammengefasst habe, finden sie auf
Seite 2 - Einstreu Übersicht der Materialien, Beimischungen für Käfig und Terrarium.
Verschmutzte Streu und damit Krankheitsherde wie Keime und Pilze, wird bei den Grundreinigungen alle 4 - 6 Wochen entfernt.
Die Zeitspanne ist abhängig von der Größe des Terrariums. Du wirst schnell herausfinden, welche Ecke als Toilette genutzt wird und eine Entnahme der Einstreu dort häufiger notwendig macht. Bei einem kleinen Käfig ergibt es keinen Sinn, nur einen Teil der Einstreu zu entnehmen. Übrigens haben meine Renner eine Zeit lang das Sandbad als Urinal genutzt.
Staub in der Einstreu
Leider sieht man vor dem Einkauf nicht immer, wie viel Staub in der gepressten Kleintierstreu steckt. Ein wenig feiner Staub sollte kein Problem sein, wenn regelmäßiges Staubsaugen zu den täglichen Pflichten gehört. Ich stelle allerdings Unterschiede in der Qualität (und beim Preis) von Kleintierstreu fest.
Staubfreie Einstreu - Hanfstroh und Papier
Falls man Allergiker / Stauballergiker ist, macht die Belastung durch den feinen Staub Probleme. Ich rate dann zu einer staubfreien Einstreu wie zum Beispiel Hanfstroh-Einstreu oder Papier-Einstreu (siehe Fotos). In meiner
Übersicht der Materialien für die Einstreu findet man die Varianten der
Papiereinstreu an Position 5 und 6. Eine nähere Beschreibung der
Hanf-Einstreu an Position 1.
Ein hoher Staubanteil könnte auch für die Mäuse problematisch sein. Nicht nur der Mensch, auch einige Nager vertragen den feinen Staub nicht, was sich später oft mit Augenentzündungen oder Atemproblemen äußert.
Möchte man das vermeiden, ist hochwertige Kleintierstreu die Lösung oder man legt sich gleich auf Hanfeinstreu fest. Diese Einstreu ist staubfrei. Alternativen dazu wären Papierschnipselstreu, Papierflocken oder Papierwolle. Natürlich muss man sich ein wenig umschauen, um diese spezielle Einstreu zu finden, nicht jeder Zooladen führt sämtliche Sorten.
Beimischungen zur Kleintierstreu
Bei einer Einstreu aus 100 % Weichholzspänen, fallen beim Tunnelbau die "unterirdischen Gänge" schnell wieder zusammen. Verhindern kann man das durch Zumischung von langfasrigen Bestandteilen wie Kokosfasern, Textilfasern, Holzwolle oder ganz einfach Steifen von der Küchenrolle.
Die Mischung macht's also! Als Basis dient immer Kleintierstreu, für Allergiker vorzugsweise Hanfstroh oder Papierflocken. Ich habe schon viel experimentiert, um die richtige Mischung herauszufinden.
Außer Holzwolle und Papier habe ich es mit Hanf, Kokosfasern, Textilfasern (Nistmaterial für Exoten), Heu, Stroh, Hobelspäne und diverse Fertigmischungen wie Waldboden versucht. Letztendlich war in 3 cm breite Streifen gerissenes Papier von der Küchenrolle immer noch eine gute und preiswerte Lösung.
Eine separate Seite mit zusätzlichen Tipps zur Beimischung ist in Arbeit. Eine Anmerkung noch, falls Heu, Stroh oder andere Materialien vom Bauernhof oder aus der Natur verwendet werden: Unbedingt weiter unten den Absatz zum Thema "Einschleppung von Parasiten" lesen.
Die richtige Einstreuhöhe
Wenn die Einstreu nur in geringer Höhe eingefüllt werden kann, würde ich auf jeden Fall eine längere Pappröhre als künstlichen Tunnel in den Käfig legen. Damit wäre der Wunsch der Mäuse für einen Tunnel erst mal erfüllt und der natürliche Trieb in einem Höhlengang verschwinden zu können befriedigt.
Meiner Meinung nach macht eine Einstreuhöhe von 20 cm keinen Sinn, wenn man lediglich Kleintierstreu ohne Zumischung verwendet. Tunnel in 10 cm Tiefe würden wahrscheinlich gleich wieder zusammen brechen. Nur wenn Beimischungen wie Papierstreifen, Heu, Stroh, Fasern usw. untergemischt sind, bleiben gegrabene Höhlen und Gänge erhalten.
Fazit: Verwendet man lediglich Kleintierstreu, reicht eine geringe Einstreuhöhe aus, weil eine höhere Einstreuung ohnehin keinen Sinn ergibt. In einem Käfig mit Plastikwanne kann Einstreu ohnehin nicht immer in Wunschhöhe eingefüllt werden. Auch bei Terrarien mit Schiebetüren kennt man dieses Problem.
Die Meinungen über die Einstreuhöhe sind kontrovers. Ganz bestimmt steht irgendwo die gegenteilige Ansicht zu meiner Meinung. Man kann keine grundsätzliche Regel festlegen, weil es immer auch vom Charakter und Alter der Mäuse abhängt, wie intensiv die Leidenschaft des Buddelns und Tunnelgrabens ausgeprägt ist. Ich würde zunächst einmal beobachten, wie sich die Renner verhalten.
Einstreu aus der Natur
Wenn zur Stabilisierung Heu oder Stroh verwendet wird, sollte man bedenken, dass diese Option auch Gefahren birgt. Mit Heu oder Stroh vom Bauernhof können Milben, Zecken oder anders Kleingetier in das Terrarium verbracht werden. Unbehandelt sollte man solches Heu oder Stroh nicht in das Terrarium geben.
Abhilfe schafft die Kälte-Methode: Heu und Stroh in einen verschlossenen Plastikbeutel geben. Dann den Beutel für 24 Stunden in die Gefriertruhe stecken! Bei minus 18 Grad Celsius sollten die Milben das nicht überleben. Ich rate zu dieser Kälte-Methode! Die Wärme-Methode kann zu einem Brand führen.
Abhilfe schafft die Wärme-Methode: Zur Sicherheit könnte man Heu und Stroh hohen Temperaturen aussetzen. Bei ungefähr 90 Grad einige Minuten (15 Min. sollten reichen) im Backofen, werden die Biester das nicht überstehen. Diese Methode ist nicht empfehlenswert! Warnhinweis im Kasten unten.
Achtung Brandgefahr! Heu und Stroh im Backofen nur bei niedrigen Temperaturen, ausschließlich mit Genehmigung der Eltern und unter ständiger Beobachtung. Zündtemperatur von Stroh: etwa 250 - 300 °C, Zündtemperatur von Heu: etwa 260 - 310 °C. Auch wenn die Lufttemperatur im Backofen durch den Regler auf 90° begrenzt wird, die Heizstäbe im Backofen können eine weit höhere Temperatur erreichen. Das Trockengut darf die Heizelemente nicht berühren und ein ausreichender Abstand muss eingehalten werden!
Einstreu aus eigener Herstellung
Wie ich auf der Themenseite
Nagen bereits erwähnt habe, produzieren meine Wüstenrennmäuse Einstreu auch selbst. Weil Nagen ein natürlicher Trieb der Rennmäuse ist, stelle ich sicher, dass jederzeit ausreichend Papprollen und Verpackungsschachteln zum "Schreddern" im Terrarium sind. Die Pappe wird in winzige Stückchen und Schnipsel zerlegt. Das Resultat der Nagearbeit von 4 Rennmäusen füllt innerhalb einer Woche einen 10 Liter Eimer! Sie produzieren damit zusätzliche Einstreu, die sich im Terrarium auftürmen würde, wenn man sie nicht regelmäßig entnimmt.
Alle Materialien, die ich oben in einer Fotoübersicht zusammengefasst habe und als Einstreu und Beimischungen für Käfig und Terrarium infrage kommen, habe ich auf einer separaten Seite im Detail näher beschreiben. Nach dem Stand der bisherigen Vorbereitungen enthält die Übersicht etwa 25 Darstellungen. Die Seite wird gegebenenfalls erweitert.
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